"Bedürfnisorientierte Erziehung" - was ist das eigentlich und dürfen  die Kinder da alles?

"Bedürfnisorientierte Erziehung" - was ist das eigentlich und dürfen die Kinder da alles?

Mittlerweile wissen eigentlich alle, welch riesige Bedeutung die Bedürfnissen und Bindung in der frühen Kindheit haben.

Deshalb spricht man oft von der „heutigen bindungs- oder bedürfnisorientierten Erziehung“. Während einige diesen Ansatz als oberstes Ziel im Umgang mit ihren Kindern verfolgen, verdrehen andere schon die Augen, wenn sie das Wort nur hören.

Aber: Es geht hier nicht um einen Trend mit starren Regeln, der irgendwann wieder abgelöst wird. Ein bindungs- oder bedürfnisorientierter Umgang basiert auf der Annahme, dass Kinder Liebe, Respekt und Anerkennung verdienen.

Wenn man darüber nachdenkt, braucht es vielleicht gar keine 500 Studien, sondern man kann sich einfach fragen:
Was hätte ich mir als Kind gewünscht?
Wie wünsche ich mir, dass heute mit mir umgegangen wird?

Wie das in der Praxis aussieht, ist von Familie zu Familie unterschiedlich.
Dabei gibt es kein richtiges oder falsches Verhalten, sondern nur
angemessenes und unangemessenes.

In diesem Beitrag habe ich versucht, grob zusammenzufassen,
was Bedürfnisorientierung bedeutet und was sie nicht bedeutet.
Das ist auf jeden Fall sehr verkürzt und nur eine Orientierung - aber ich hoffe, dabei ein paar Vorurteile aus dem Weg räumen zu können (:

 

Auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen.
Es bedeutet, dass die grundlegenden
und individuellen Bedürfnisse des Kindes
wahrgenommen und bestmöglich auf sie
eingegangen wird.


Bedürfnisse der Familienmitglieder 
ausbalancieren.
Es bedeutet, sich an den Bedürfnissen aller
Familienmitglieder zu orientieren und
immer wieder abzuwägen, wie diese bestmöglich
miteinander vereinbart werden können.


Bedingungslose Liebe.

Es bedeutet, ein Kind bedingungslos
zu lieben und zu respektieren -
und ihm das auch zu zeigen.


Grenzen des Kindes respektieren.

Es bedeutet, die Grenzen des Kindes zu
respektieren, wann immer das möglich ist
(wenn es beispielsweise nicht
seine Sicherheit gefährdet).


Dem Kind Grenzen setzen.

Es bedeutet, eine Beziehung mit dem Kind zu
führen, zu der es ganz automatisch auch gehört,
dass du auch deine Grenzen wahrst und äußerst.
Auch wenn das Kind die Grenzen anderer
missachtet, ist es wichtig, einzugreifen.


Begleitung anstatt Bestrafung.

Genau wie Kinder Begleitung brauchen,
um schwimmen oder Fahrrad fahren zu lernen,
benötigen sie auch Unterstützung, um den
Umgang mit ihren Gefühlen zu lernen und
sich angemessen gegenüber anderen Menschen
zu verhalten. Strafen sind dabei nicht sinnvoll.


Mit dem Kind auseinandersetzen.

Es bedeutet, sich für das Kind zu
interessieren, mit ihm in den Dialog zu treten
und seine Gefühle und Perspektiven ernst
zu nehmen und zu respektieren.


Die Führung übernehmen.

Es bedeutet, als Elternteil die Führungsrolle
zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen -
vor allem dann, wenn das Kind überfordert ist
oder die Konsequenzen einer Situation
nicht abschätzen kann.


Gemeinsam lernen und wachsen.

Mit dem Kind zusammen lernen und
wachsen, indem man sich selbst immer
wieder hinterfragt und weiterentwickelt -
gut genug ist perfekt.

 

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