Was tun, wenn mein Kind seine Spielsachen nicht mit Besuchskindern teilt?

Was tun, wenn mein Kind seine Spielsachen nicht mit Besuchskindern teilt?

 Ein kleiner Guide für eine Situation, die wahrscheinlich fast alle Eltern kennen.

1. Verstehen

Kinder bauen nicht nur Verbindungen zu Menschen auf, sondern auch zu Dingen.

Trennungen fallen ihnen schwer, und sie sind noch nicht in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen.

Außerdem gibt es Kindern Sicherheit, wenn alles in der Welt seinen Platz hat.

Wenn ein anderes Kind die eigenen Spielsachen haben möchte, kann sich das bedrohlich anfühlen.

 

2. Verhalten einordnen

Dass es Kinder schwerfällt, zu teilen, ist völlig normales Verhalten.


Auch für Erwachsene wäre eine Grenze überschritten, wenn jemand das  Haus betritt 

und unsere wichtigsten Dinge einfach zu sich nimmt.

 3. Unterstützende Rahmenbedingungen schaffen

Das Kind könnte vorab seine liebsten Spielsachen wegräumen, mit denen andere nicht spielen sollen.

Die Eltern des Besuchskindes könnten darum gebeten werden, eigene Spielsachen mitzubringen -

so kann untereinander getauscht werden.

Eine weitere Möglichkeit wäre, Spielzeug im Haus zu haben, das den Eltern gehört und mit den Kindern geteilt wird.

4. Feingefühl zeigen

Falls einem Kind ein bestimmtes Spielzeug besonders wichtig ist und es ihm gehört, sollte akzeptiert werden, dass es nicht geteilt wird, und nach Alternativen für das Besuchskind gesucht werden.

Wenn es sich um eines von vielen Spielzeugen handelt und das Teilen generell schwerfällt, können die Eltern die Situation in die Hand nehmen: Das Besuchskind bekommt etwas zum Spielen, und das eigene Kind wird getröstet.

Es ist okay, wenn dabei Frust aufkommt. Kinder dürfen unsere Entscheidungen blöd finden - wir müssen das aushalten. Frustration ist wichtig. Mindestens so wichtig ist, dass Kinder mit ihrem Frust nicht alleine gelassen werden.

5. Regeln aufstellen und einüben

Mögliche Regeln könnten lauten:

  • Lieblingsspielzeuge werden vorab weggepackt, mit dem restlichen Spielzeug dürfen alle Kinder spielen.
  • Jedes Kind darf zuerst fertig spielen, bevor das andere Kind das Spielzeug bekommt.
  • Wenn beide dasselbe Spielzeug wollen und nicht zusammen spielen können, wird ein Timer gestellt: Beim Klingeln wird getauscht.
  • Das Aus der Hand reißen von Spielzeug ist verboten.

6. Langfristig denken

Es mag kurzfristig funktionieren, Kinder zum Teilen zu zwingen. Allerdings würden wir dadurch ständig ihre Grenzen überschreiten und die Entwicklung der Fähigkeit, mit Freude und Empathie zu teilen, behindern. Stattdessen können wir ihnen vorleben, dass Teilen wichtig ist, nicht aus Angst, Pflichtgefühl oder um anderen zu gefallen, sondern aus echtem Verständnis. Durch Kommunikation, Vertrauen und die fortschreitende Entwicklung ihres Gehirns können sie zu Menschen heranwachsen, die von Herzen gerne teilen.

7. Vorleben

Und nicht selbst in kindliche Verhaltensmuster („Dann teile ich eben auch nicht mehr mit dir!“) verfallen.

Stattdessen kannst du beim Teilen darüber sprechen, wie gut es sich anfühlt und wie viel Freude es bereitet,

mit anderen zu teilen. Und darüber, dass zusammen zu spielen sowieso viel mehr Spaß macht!

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