Jedes Kind bekommt eine Bindungs-Brille aufgesetzt, die es ein Leben lang prägen kann.

Jedes Kind bekommt eine Bindungs-Brille aufgesetzt, die es ein Leben lang prägen kann.

John Bowlby's Theorie der inneren Arbeitsmodelle ist ein zentrales Konzept innerhalb der Bindungstheorie, auf das ich in diesem Beitrag genauer eingehe. 

Darauf aufbauend, wie ein Kind seine Bezugspersonen erlebt, entwickelt es Vorstellungen darüber, inwiefern sie auf seine Bedürfnisäußerungen reagieren werden.

Mit der Zeit bilden sich Erwartungshaltungen, sogenannte „innere Arbeitsmodelle“.

Sie ermöglichen es dem Kind zu erahnen,wie Andere mit ihm umgehen werden

und was ihm in bevorstehenden Situationen widerfahren wird.

Fragen, deren Antworten die Brille färben: 

  • Bin ich liebenswert?
  • Kümmern sich meine Bezugspersonen um mich, wenn ich weine?
  • Freuen sich meine Bezugspersonen über mein Dasein?
  • Bekomme ich Unterstützung, wenn ich sie brauche?
  • Bin ich sicher?

Es bilden sich zwei Arten von Arbeitsmodellen aus:

Arbeitsmodell vom Selbst

Steht für die Vorstellung, wie akzeptabel oder inakzeptabel das Kind in den Augen seiner Bezugsperson ist.

Arbeitsmodell von der Welt

Beinhaltet die Vorstellung über die Bindungspersonen des Kindes. Dazu zählt wer diese sind, wo es sie finden kann und wie sie voraussichtlich auf seine Äußerungen reagieren werden.

Beide können das Denken und Handeln des Kindes bis in sein hohes Erwachsenenalter steuern und sich auf dessen Beziehungen, Frustrationstoleranz sowie die insgesamte Zufriedenheit mit dem Leben auswirken. Die erworbenen inneren Arbeitsmodelle sind anfangs flexibeI, werden im Laufe des Lebens jedoch zunehmend stabiler. Je nachdem, welche weiteren Bindungserfahrungen der Mensch macht, können sich die Arbeitsmodelle noch verändern.

Grossmann und Grossmann beschreiben ein optimales inneres Arbeitsmodell wie folgt:

 „Ein Kind bzw. eine Person hat die Vorstellung, ein Internales Arbeitsmodell von seinen Bindungspersonen, wonach sie prinzipiell verfügbar und bereit, zu reagieren und zu helfen, sind, wenn es gewünscht wird, und es bzw. sie hat eine entsprechende komplementäre Vorstellung von sich als einer im Grunde liebenswerten und wertvollen Person, die es verdient, dass man ihr hilft, wenn sie Hilfe braucht“ .

Man muss und kann nicht alles perfekt machen.

Es geht um ein Bewusstsein darüber, dass man die Art und Weise, wie ein

Kind auf sich selbst und die Welt blickt, mit seinem Verhalten dem Kind, der Welt

und sich selbst gegenüber bedeutend prägt.

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